Saisonabschluss Marathon!

Einmal einen Marathon laufen vor der Langdistanz in Roth – das war der Plan. Dass eine Marathon-Vorbereitung kein Zuckerschlecken wird, war mir von Anfang an bewusst. Dass es SO hart wird? Eher nicht.

Noch Anfang September hatte ich meinen letzten Triathlon in Köln: Langdistanz-Special in Köln (3,8km – 180km – 14km). Anschließend ein paar Tage Rekom, bevor die Vorbereitung für den Marathon startete.

In den letzten 10 Monaten lief mein Training super. Keine Verletzungen, keine Beschwerden. Kaum Krankheitstage. So liefen auch die ersten Tage der Marathon-Vorbereitung gut; nur das Tempo war irgendwie schlagartig verschwunden. “Naja, vermutlich sind meine Beine doch noch nicht vollständig regeneriert.” Aber auf dem Trainingsplan standen vorerst nur GA1-Läufe. Kein Grund zur Panik.

Nach der ersten Belastungswoche… das erste Wehwehchen. Die Umfänge wurden für ein paar Tage reduziert und alles war wieder in Ordnung. Kein Ziehen mehr, keine Schmerzen. Alles beim Alten. Super. Weiter geht’s 🙂 Der nächste Belastungsblock folgte. Und das Training lief weiterhin gut. Nicht perfekt; aber gut. Und dann? Der nächste Rückschlag… ein Ziehen in der linken unteren Wade. Eine Reizung der Sehnenplatte zwischen Achillessehne und Gastrocnemius. Zwangspause: 8 Tage. Warum jetzt?!

Das Training habe ich vor 1,5 Wochen wieder aufgenommen. Von meinem Ziel, den Marathon unter der magischen Grenze von 4:00h zu finishen, habe ich mich verabschiedet. Zaubern kann auch mein Coach nicht. Mit meinem neuen Ziel vor Augen (den Marathon mit Stolz und Lächeln zu finishen), wird seitdem wieder gelaufen, weiterhin gedehnt und gerollt.

Letzten Sonntag stand der letzte lange Lauf vor dem Marathon an: 2,5h Testlauf durch den Viernheimer Wald. Die ersten 1,25h liefen gut. Ich habe die Natur genossen, die Farbspiele des Laubs, die Sonne 🙂 Dann fing mein Magen langsam an gegen die Gels zu rebellieren. Es folgten Gehpausen und ein längeres Ankämpfen gegen den Druck in meiner Magengegend. Wieder nix! Am Ende standen knapp 24km auf der Uhr. Naja. Immerhin keine Schmerzen.

Noch 1,5 Wochen bis zum Start beim Frankfurter Marathon. Noch einige Kilometer durch den Viernheimer Wald. Noch 1,5 Wochen bis zur Off-Season.

Das Marathontraining bringt mich zeitweise vor allem mental an meine Grenzen. Immer wieder geht es einen Schritt vor, zwei zurück. Kaum hört mein Körper das Wort „Marathon“,… es ist wie verhext. Wenn man so mitten im Wald eine Gehpause nach der anderen einlegt, fällt es nicht immer leicht, den Kopf nach den letzten Trainingswochen nicht in den Sand zu stecken.

Aufgeben und die Off-Season starten, wäre einfach. Und bequem. Aber so war nicht der Plan; den ersten Marathon bei der Langdistanz in Roth laufen erst Recht nicht.

Dass eine Marathon-Vorbereitung kein Zuckerschlecken wird, war mir von Anfang an bewusst. Dass es so hart wird? Eher nicht. Und trotzdem gilt: Aufstehen, weitermachen! „Never give up! Great things take time!“ Alles mit dem einen Ziel vor Augen: Challenge Roth!

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