Mein erster Triathlon: Hardtseetriathlon 2012

Die Anmeldung für meinen ersten Triathlon war schnell erledigt. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, welche Triathlon-Veranstaltungen im Umkreis stattfinden, war die Wahl schnell gefallen, an welcher Startlinie ich stehen werde: bereits 2003 war ich beim Hatdtseetriathlon in der Staffel am Start. Die Wettkampfdistanzen: 500m Schwimmen, 16km Radfahren, 4km Laufen.

Am Wettkampftag selbst war die Nervosität groß. Am Wettkampfort angekommen, wurde das Rad eingecheckt und ich suchte meinen Wechselplatz. Das Einrichten meines Wechselplatzes hatte ich vorher nicht geübt; ich hatte mich lediglich im Internet schlau gemacht: die Radschuhe wurden mit Hilfe von Gummis an den Pedalen befestigt, die Laufschuhe wurden neben das Handtuch gestellt.

Kurz vor dem Start.

Nebendran eine Hose und ein Radtrikot. Einen Triathloneinteiler hatte ich ebensowenig wie ein Rennrad. Die Nervosität stieg immer weiter. Und als ich mich umschaute, wurde mir etwas Bange: so viele Rennräder… Triathlonräder… Vollscheiben… ich dachte, das ist ein Jedermann-Triathlon?! Aber es scheint, als wäre ich die einzige Starterin mit normalem Straßenrad!

Es folgte die Wettkampfbesprechung über die Lautsprecherdurchsage und dann ging es auch schon ins Wasser. Geschwommen wurde im See: 1 Runde, ca. 500m. Die Bojen waren gut erkennbar. Zumindest solange ich noch festen Boden unter den Füßen hatte. Der Countdown. Noch nie hatte ich einen Massenstart. Bei Schwimmwettkämpfen hatte ich immer eine Bahn für mich alleine… Der Startschuss fiel und ich versuchte schnell von der großen Gruppe wegzuschwimmen. Mit Erfolg! 🙂

Das Schwimmen war geschafft!

Das Schwimmen lief gut! Raus aus dem Wasser und ab in die Wechselzone. Das Anziehen von Hose und Radtrikot war gar nicht so einfach bei einem Puls von 180S/min. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm ich mein Rad und schob es durch die Wechselzone. An fast allen Wechselplätzen standen noch die Fahrräder; ich war gut im Rennen! Super!

Das Aufsteigen klappte gut und so machte ich mich motiviert auf den Weg: 2 Runden, 16km. Ich trat in die Pedale so fest es ging. Andauernd fuhren Leute mit Rennrad oder gar Triathlonrad an mir vorbei. Und dann auch noch das: eine Brücke! Klingt nicht schlimm, aber wenn man quasi alleine mit normalem Fahrrad unterwegs ist, war ganz schön anstrengend; und die Geschwindigkeit ging auch deutlich zurück! Augen zu und durch. Je Runde musste die Brücke zwei Mal überwunden werden. Inzwischen hatten mich so viele Teilnehmer überholt. War überhaupt noch jemand hinter mir? Die erste Runde war geschafft. Meine Familie stand am Rand und feuerte mich kräftig an. In Runde zwei wurde ich insgesamt langsamer, die Beine wurden schwerer.

Runter vom Rad zurück in die Wechselzone!

Und dann sah ich sie: eine andere Starterin, ebenfalls ohne Rennrad unterwegs (sogar mit Korb am Lenker)! Ich bin ja doch nicht Letzte – und vor allem: ich bin ja doch nicht die Einzige ohne Rennrad auf der Strecke 🙂 Die zweite Runde war fast geschafft. Noch einmal über diese Brücke und dann zurück in die Wechselzone. Endlich! Raus aus den Schuhen, absteigen und es ging durch die Wechselzone zurück an meinen Wechselplatz. So wie es aussah, waren alle anderen Starter schon wieder zurück; die Wechselzone war wieder voll mit Fahrrädern. Helm aus, Laufschuhe an, Mütze auf. Und los geht‘s: 2 Runden, 4km!

Oh, die Beine fühlten sich komisch an! Hatte ich das Wechseln jemals geübt? Ich weiß es nicht mehr.

Die Beine waren schwer. Sehr schwer. Die Helfer auf der Laufstrecke reichten Tee. Sehr nett! Bis ich merkte, dass es Schwarztee war. Weiter ging es, raus aufs Feld. Und hier herrschte gähnende Leere. Keine Zuschauer.  Niemand, der die Sportler anfeuerte. Ich musste Gehpausen einlegen. An der Wechselzone vorbei ging es für mich in Runde zwei. Die meisten Starter waren bereits im Ziel. Nochmal 2km. Puh! Ich war echt ganz schön platt! Aber es machte mir auch unheimlich viel Spaß!

Noch eine Runde laufen, bevor es ins Ziel geht!

Dass alle anderen vor mir waren, war mir egal. Mein Mann (damaliger Freund) begleitete mich ein kleines Stück und feuerte mich weiter an. Nochmal über das stimmungslose Feld. Und dann ging es an der Wechselzone vorbei ins Ziel. Endlich! Geschafft! Und ich war super glücklich! 🙂

In der Lage, selbst mit dem Auto wieder nach Hause zu fahren, war ich definitiv nicht mehr. Aber ich war glücklich! Glücklich darüber, was ich geschafft hatte: Erst im Mai hatte ich überhaupt mit dem Laufen angefangen, in nur 10 Wochen habe ich mich auf den Triathlon vorbereitet. Und ich war stolz, mein Ziel erreicht zu haben! Richtig, richtig stolz auf das, was ich da geschafft hatte! 🙂

Share: