Halbinsel Coromandel: Outdoor satt!
Die Fahrt dorthin war kurvenreich und führte durch den Regenwald. Die knapp 170km vergingen wie im Flug. Die Landschaft ist wunderschön und überall sieht man Kühe auf den Weiden grasen. Kühe? Wo sind die Schafe, für die Neuseeland doch bekannt ist? Mhm, kommen hoffentlich noch…
Kaum auf dem Campingplatz angekommen, haben wir die Aktivitäten für den nächsten Tag geplant: Kajak fahren zum Cathedral Cove, einer Bucht an der Ostküste. Am Strandabschnitt gibt es die Cathedral Cave, eine Höhle, die zwei Buchten miteinander verbindet.
Kurz mit dem Veranstalter telefoniert, wir hatten Glück: Für den nächsten Tag waren noch Plätze frei und so fanden wir uns am nächsten Morgen (irgendwie dann doch 1 Stunde zu früh) am Strand des kleinen Örtchens Hahei wieder. Eine kurze Einweisung, Neopren-Rock und Schwimmwesten an und ab raus aufs Wasser. Die See ist ruhig, aber das Wasser doch noch frisch. Ohne Neopren möchte ich in dem Wasser nicht schwimmen. Zu kalt.
Wir paddelten quer ins Naturschutzgebiet und beim Umrunden der Insel hatten wir sogar großes Glück: ein blauer Pinguin schwamm nur ein paar Meter vor uns im Wasser. Leider zu schnell für die Kamera. Aber es war toll zu beobachten! 🙂
Am Strand der Cathedral Cave angekommen, war dann Durchschnaufen angesagt. Wirklich? Nein, nicht wirklich. Wir wollten ja Bilder machen, die Bucht erkunden und dann war ja da noch der Kaffee, der von unserem Guide zubereitet wurde 🙂 was für ein Service – Kaffee und Cookies am Strand!
Und dann ging es auch schon wieder zurück an den Strand nach Hahwei. Dieses Mal mit mehr Wind, und natürlich(wie nicht anders zu erwarten) gegen die Strömung. Wir kamen trotzdem gut voran und so war die Tour nach ca. 3 Stunden war die Tour vorbei. Davon waren wir ca. 2,5h auf dem Wasser in der Mercury Bay. Einfach traumhaft!
Zum Entspannen ging es anschließend weiter zum Hot Water Beach. Ein Strand, an dem tief unter der Erdoberfläche zwei heiße Quellen sprudeln, die warmes bis heißes Wasser an die Oberfläche bringen. Die Wassertemperatur an der Oberfläche beträgt bis zu 64°C. Es spricht also nichts dagegen, sich einen kleinen Pool bzw. eine kleine Badewanne zu graben. Gesagt, getan. Und Björn schaufelte los 🙂 tief graben musste er nicht, es gab bereits genug vorgegrabene Löcher von anderen Strandbesuchern.
Endlich einen passenden Platz gefunden (inmitten all der anderen Warmbadern), könnten wir tatsächlich im warmen Wasserloch liegen und auf das Meer rausschauen. Lustig ist es; da die Quellen nur zu bestimmten Zeiten zugänglich sind (Gezeiten), ist der Ort leider auch etwas überlaufen. Wie wird das dann hier nur in der Hauptsaison? Das will ich mir besser nicht vorstellen.
Wir machten uns weiter auf den Weg zu einer kleinen Wanderung, die einen super Strandausblick versprach. Dabei eine neue Herausforderung für uns: die Straße darf mit langen Autos nicht befahren werden. Dieses Mal war unser Campervan also zu lang! Wir wurden trotzdem fündig und die Wanderung zum Aussichtspunkt über den Lonely Beach hielt, was sie versprach: eine tolle Aussicht über die Bucht und über den Strand!
Zurück auf dem Campingplatz folgte das abendliche Ritual: Tagesplanung für den Folgetag. Vorgenommen hatten wir uns für den Samstag weitere kleinere Wanderungen; für Sonntag planten wir eine Wanderung zu den Pinnacles. Die Wanderung kann lt. Beschreibung in 1-2 Tagen bewältigt werden. Unser Plan war es, die Wanderung in einem Tag zu schaffen, um nicht auf der Berghütte übernachten zu müssen.
Der Campingplatz in der Nähe des Startpunktes der Wanderung war auch schon rausgesucht, um früh loslaufen zu können. Doch am nächsten Morgen….. was war das? Regen. Starker Regen. Schnell die Wettervorhersage überprüft: Regen die ganzen nächsten Tage! Wir ließen uns vorerst nicht beirren, hielten zunächst an unserer Tagesplanung für den Samstag fest und fuhren los. Wir hatten ja alles in unserem Campervan dabei – inkl. Regenkleidung und wasserfester Wanderschuhe. Ein großer Vorteil des großen Autos: alles ist immer schnell griffbereit, wenn man es braucht; und wenn man weiß, wo es ist 🙂
Zur Besichtigung von Kauri-Bäumen wurden die Schuhe nochmals geputzt, ohne Putzen gibt es keinen Zugang, um mögliche Krankheiten nicht weiter zu verbreiten. Coole Sache, gelacht haben wir auch! 🙂
Der Regen hielt tatsächlich weiter an, die Wassermassen strömten teilweise die Straße hinunter; keine guten Vorboten für unsere Wanderung zu den Pinnacles. Immerhin sind bei diesem Walking-Track auch Kletterpassagen zu erwarten. Daher nach weiteren Überlegungen: Planänderung. Die Wanderung zu den Pinnacles fällt aus, das Risiko ist einfach zu groß. Erfahrene Bergsteiger sind wir nun beide nicht.
Daher haben wir uns (etwas traurig – die Vorfreude auf die Wanderung war groß) dazu entschieden, weiterzufahren und die Halbinsel Coromandel früher als geplant zu verlassen. Zum Glück hatten wir noch nichts gebucht! Ein großer Vorteil, wenn man mit einem Campervan in der Nebensaison unterwegs ist 🙂
Und so saßen wir den Rest des regnerischen Tages im Auto und fuhren ca. 220km Richtung Südwesten. Unser nächstes Ziel: die Waitomo Caves – eine der größten Glühwürmchen-Höhle Neuseelands!
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