Ausrüstung: Schwimmen

Beginnend bei der ersten Disziplin im Triathlon, gehört (abgehsehen natürlich von Badehose bzw. Badeanzug) weit mehr als nur eine Schwimmbrille und eine Bademütze in den Trainingsrucksack. Im Laufe der Saison sollte auch regelmäßig das Schwimmen mit Paddles, Brett und Flossen in den Trainingsplan integriert werden.
Besucht man regelmäßig ein Hallen- bzw. Freibad, kann man oftmals Triathleten beobachten, die den Hauptteil ihres Trainings mit Hilfe eines Pullbuoys absolvieren. Die Auftriebshilfe hilft uns zwar, in optimaler Wasserlage unsere Bahnen zu ziehen, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Ein Pullbuoy wird im Training vor allem dann eingesetzt, wenn die Konzentration der Übung auf dem Armzug liegt; ein Dauerschwimmen mit Pullbuoy bringt uns i.d.R. kaum einen Fortschritt. Wird der Pullbuoy jedoch nicht wie gewohnt zwischen die Oberschenkel geklemmt, sondern stattdessen zwischen Unterschenkel oder gar zwischen die Füße, müssen Rumpf- und Beinmuskulatur deutlich stärker angespannt werden, um die Wasserlage stabil zu halten.
(Kurz-) Flossen sind beispielsweise ein super Hilfsmittel, um im Winter an der Technik des Beinschlags oder der Atmung zu feilen! Doch Vorsicht! Die Muskulatur benötigt Zeit zum Kraftaufbau. Zu Beginn sind 10min nach dem Einschwimmen völlig ausreichend. Geübte Schwimmer können den Einsatz von Flossen erhöhen, um auch bei längeren Ausdauereinheiten die Wasserlage hochzuhalten. Ein Nebeneffekt hierbei ist ein Krafttraining für die Beinmuskulatur. Denn auch wenn die Kurzflossen nicht wesentlich länger als unsere Füße sind, benötigen wir mehr Kraft für die Fortbewegung.
Wichtigste Regel: alles in Maßen, nicht in Massen!
Ähnliches gilt für den Einsatz von Paddles. Paddles vergrößern unsere Handfläche und somit ist mehr Kraftaufwand notwendig, um den Armzug auszuführen. Durch den richtigen Einsatz, können Wassergefühl und Zugphase verbessert werden. Gleichzeitig können Schnellkraft oder auch Kraftausdauer trainiert werden. Klingt super! Wäre da nicht,… ja, auch hier gibt es leider “Nebenwirkungen”: Bei vergleichbarem Tempo benötigen wir eine geringere Frequenz bzw. Handgeschwindigkeit. Damit wir uns nicht an diese verringerte Zuggeschwindigkeit gewöhnen, sollte das Schwimmen mit Paddles 20% des Gesamtumfangs des Trainings nicht überschreiten (vgl. Holger Lünig).
Eher unfreiwillig wird im Schwimmtraining das Brett verwendet, um die Beinarbeit beim Kraulbeinschlag zu optimieren. Dabei bietet es unzählige Einsatzmöglichkeiten und Variationen! Die Effektivität des Beinschlags kann beispielsweise deutlich verbessert werden, wenn das Brett für Teilstrecken senkrecht in das Wasser gedrückt wird. Oftmals kommt das Brett auch zum Einsatz, um gezielt einarmig den Armzug oder auch die Atmung zu trainieren.
Und auch wenn bei Triathlon-Wettkämpfen prinzipiell ein Neoprenanzug erlaubt ist, sollte man sich nicht auf die Neoprenfreigabe verlassen. Schon zu oft hat sich der Badesee noch kurz vor dem Wettkampf so erwärmt, dass das Schwimmen mit Neoprenanzug vom Veranstalter untersagt wurde 😉
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